CDU Stadtverband Walldorf

CDU-Antrag Brennstoffzellen-Heizungen

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 02 Seite 13.

Das neue Jahr beginnt, die Pro- bleme bleiben die gleichen. Die  aktuellen Diskussionen um die  Einstufung von Atomstrom  und Erdgas als „grüne“ Ener- gien haben eines gezeigt: Die  Energiewende nur mit Photo- voltaik und Windkraft stößt flä- chenmäßig an Grenzen und die  Strom-Erzeugung durch PV- Anlagen wird immer unsiche- rer. Es fehlen Speicherkapazitä- ten in der erforderlichen Grö- ßenordnung und Stromtrassen  von Nord nach Süd. Was nüt- zen die vielen PV-Anlagen auf  den Dächern, wenn die Sonne  nicht scheint, und Windräder,  wenn der Wind nicht bläst. Es  kann nicht sein, dass wir die Netz-Stabilität angrenzenden Ländern  überlassen, die uns für viel Geld diese „Last“ gerne abnehmen, und  bei uns gehen die Strompreise durch die Decke. Wir sind der Über- zeugung, dass die Energiewende in Zukunft viel breiter aufgestellt  werden muss, und begründen dies wie folgt: „Die Zukunft der Energieversorgung gehört den erneuerbaren  Energien. Die Produktion des Stroms aus Wind und Sonne unter- liegt jedoch naturbedingten Schwankungen, und die erforderliche  Speicherkapazität ist heute noch sehr gering.“ Ein Zitat der Fa. Audi, das wir wohl alle so unterstreichen können.  Ich zitiere weiter: „Das Konzept des Audi e-gas projects ist ein wichtiger Baustein für  die Energiewende, denn es beantwortet die offene Frage, wie sich  regenerativer Strom ortsunabhängig und auch über längere Zeit  speichern lässt. Denn neben der Nutzung als Kraftstoff für Erd- gasfahrzeuge ist auch eine Rückverstromung von e-gas in Zeiten  mit wenig Wind und Sonne möglich. Das Erdgasnetz mit seiner  konkurrenzlos großen Kapazität hat dann die Funktion eines sehr  großen Pufferspeichers und kann die Energie genau dorthin brin- gen, wo sie gerade gebraucht wird.

Die Audi e-gas-Anlage in Werlte ist die weltweit erste, welche  die sogenannte „Power-to-Gas-Technologie“, also die Koppelung  von Strom- und Erdgasnetz, konsequent in die Praxis überführt.  Sie eröffnet damit völlig neue Möglichkeiten und kann dem Aus- bau der erneuerbaren Energien starke Impulse verleihen“  Zitat Ende. So hat die Fa. Audi wesentliche Aspekte unseres Antrags zusam- mengefasst und beschrieben. Bisher ungenutzt ist die angespro- chene große Speicher- und Transportkapazität, die das bereits  bestehende Gasnetz in Deutschland bietet. Ungenutzt ist bisher die Möglichkeit, mit dem bereits vorhandenen  Gasnetz Energie dorthin zu bringen, wo die Verbraucher sind. Dieser Grundgedanke hat für uns so viel Potenzial, dass wir diesen  Antrag eingebracht haben, da uns mittlerweile marktreife Brennstoff- zellenheizungen von namhaften Herstellern zur Verfügung stehen. Die Kombination von Wärme- und Stromerzeugung kann die Pho- tovoltaik, Windkraft und Geothermie sinnvoll ergänzen, und es ist  unser Anliegen, diese bisher wenig bekannte Technologie stärker  ins Blickfeld zu rücken. Zudem sind diese Systeme noch sehr teuer,  was trotz Kfw-Förderung viele davon abhält, sich mit den Vortei- len der Brennstoffzellen-Heizungsanlagen zu befassen. Als Vorteil  sehen wir auch, dass diese Anlagen in die bereits bestehende Haus- technik ohne große Umbaumaßnahmen integriert werden können  und dass das in Walldorf bereits vorhandene Gasnetz problemlos  kompatibel ist. Gerade in der Altstadt und unseren angrenzenden  Wohngebieten bietet dies einige Vorteile. Da unser Antrag, der bewusst recht offen gehalten ist, techni- schen Sachverstand erfordert, bitten wir den Gemeinderat, unseren  Antrag federführend an unsere Stadtwerke zu verweisen. Neben der  technischen Expertise sind wir auch sicher, dass unsere Stadtwerke  auch attraktive Fördermöglichkeiten ausarbeiten können. Ob der  vorgeschlagene prozentuale Zuschlag auf die Kfw-Förderung hier  richtig ist oder ob eher ein Sondertarif bzw. eine Förderung des  Hausanschlusses der bessere Weg ist, möchten wir bewusst offen  lassen. Einfach, praktikabel und unbürokratisch sollte es sein. Wichtiger als die reine Förderhöhe ist uns, dass wir mit der Brenn- stoffzellen-Heizung eine Alternative fördern und die Energiewen- de dadurch breiter aufgestellt wird. Wir sind der festen Überzeu- gung, dass wir viele Wege gehen müssen, bis wir in Deutschland  klimaneutral werden. Biogas kann ein solcher Weg sein. Wir bitten Sie, unseren Antrag zu unterstützen und die Stadtwerke  Walldorf mit der Erarbeitung eines Förderkonzeptes „Brennstoff- zellen-Heizungsanlagen“ zu beauftragen. Dr. G. Baldes, CDU-Fraktion