CDU Stadtverband Walldorf

Der Wald bleibt der Waldschule erhalten

Für die Baumaßnahmen zur Erweiterung werden Eingriffe notwendig

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2023 Nr. 21 auf Seite 3.

Die Walldorfer Rundschau 21 / 2023 | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 21 / 2023 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Den juristischen Begriff „Waldumwand- lung“ könne man leicht falsch verstehen,  sagte Bürgermeister Matthias Renschler  in der jüngsten Sitzung des Gemeinde- rats. „Nicht dass der Eindruck entsteht,  wir entwalden die Waldschule.“ Deshalb  machte er deutlich: Wenn die Stadt bei  der Forstdirektion Freiburg im Zug der  Erweiterung der Waldschule einen An- trag auf „Waldumwandlung“ stellt, be- deutet das nicht, dass der Wald rund um  das Schulgelände verschwinden wird.  Die betroffenen Teilflächen, vor allem zwi- schen Schule und den angrenzenden Stra- ßen „Am Wald“ und „Neue Heimat“ gele- gen, fallen bei einer Zustimmung aus der  Verantwortung des Forstes und gehen in  die städtische Nutzung über. „Sie werden  weiterhin als Wald bewirtschaftet“, erklärte  Stadtbaumeister Andreas Tisch. Und die  „wirklich wichtige Fläche“ bleibe dem Forst  ohnehin als Wald erhalten. „Wir pflegen  weiter das Bild der Schule im Wald“, sagte  Tisch. Im Februar war im Gemeinderat der Be- schluss auf Erweiterung der Waldschule  gefallen. Damit werden für Kosten von  voraussichtlich rund 25 Millionen Euro  gleich fünf verschiedene Maßnahmen  durchgeführt: der Neubau eines Mensage- bäudes und eines weiteren Grundschulpa- villons, ein Anbau ans Hauptgebäude, die  Neugestaltung der Außenanlagen sowie  verschiedene Infrastrukturmaßnahmen  auf dem Campus der Waldschule, auf dem  seit Mitte 2019 auch die Sambugaschu- le untergebracht ist. Das alles soll zur  zeitgemäßen Versorgung der Walldorfer  Schüler beitragen. Der Baubeginn ist für  Anfang 2024 geplant, Vorabmaßnahmen  werden bereits im Sommer dieses Jahres  durchgeführt. Wie der Stadtbaumeister erläuterte, werden  für die Baumaßnahmen teilweise Eingriffe   in den bestehenden Wald und das Wald- grundstück erforderlich. Für die südlichen  Erweiterungsflächen der Außenanlagen  des Schulhofs habe der Forst aufgrund des  Waldzustandes keine größeren Bedenken  gesehen. „Der Forst sagt selbst: Diese Flä- chen können nur noch bedingt bewirt- schaftet werden“, erklärte Tisch. Grund sei- en die Zuschnitte der Flächen im Süden zu  den Straßen. Wie vom Forst vorgeschlagen,  sollen sie künftig als städtische Grünflächen  geführt werden. Der schützenswerteste Waldbestand be- findet sich laut dem Stadtbaumeister im  Norden der Waldschule. Nördlich des   Hauptgebäudes gebe es einen hochwerti- gen Eichenbestand, der als sehr wertvoll  einzustufen sei. Deshalb sollte der Ein- griff in den Wald möglichst minimiert  werden, für den Anbau des Hauptgebäu- des falle dieser „sehr überschaubar“ aus,  so Tisch. Zusammen werde im nördli- chen und im südwestlichen Bereich ein  Waldeingriff von 4623 Quadratmetern  vorgenommen. „Das müssen wir doppelt  ausgleichen“, sagte der Stadtbaumeister.  Die Wiederaufforstung soll auf einer  9245 Quadratmeter großen Fläche im  Gewann Weiherackerweg/Roter Bruch  erfolgen. Auf Nachfrage von Maximilian Himber- ger (Bündnis 90/Die Grünen) zum ökolo- gischen Wert der Ausgleichsfläche sagte  Tisch, dahinter stünden auch strategische  Überlegungen. Die Aufforstungsfläche  sei nicht isoliert, sondern trage zu einer  Grünverbindung entlang der Autobahn  in Richtung der angrenzenden Wälder  bei. Am Ende konnte der Gemeinderat  dem Antrag auf Waldumwandlung ein- hellig zustimmen.