CDU Stadtverband Walldorf

Jüdischen Friedhof stärker ins Bewusstsein bringen

Wegweiser und Gedenktafel geplant

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2024 Nr. 17 auf Seite 14.
 

Die Walldorfer Rundschau 2024 Nr. 17  | Foto: Dr. Clemens Kriesel
Die Walldorfer Rundschau 2024 Nr. 17 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

„Das Erinnern an jüdisches Leben in  Walldorf ist schon seit einigen Jahren The- ma“, sagte der Erste Beigeordnete Otto  Steinmann. Im Gemeinderat ging es jetzt  darum, den jüdischen Teil des Friedhofs  stärker ins öffentliche Bewusstsein zu  bringen. Das soll zunächst mit zwei Maß- nahmen geschehen: Zum einen beschloss  das Gremium die Umsetzung eines Kon- zeptes mit einer Gedenktafel-Stele sowie  sechs Hinweis-Stelen, wofür Kosten von  23.000 Euro veranschlagt werden. Zudem  wurde die Verwaltung beauftragt, für das  Tor am Eingang in den Jüdischen Friedhof  eine sowohl gestalterisch als auch funkti- onal ansprechende Lösung zu erarbeiten. Steinmann wies in seinen Ausführun- gen auf die zahlreichen Veranstaltungen  zum Thema jüdisches Leben in Walldorf   hin, die privatem Engagement sowie den  beiden Kirchengemeinden mit Unter- stützung der Stadt zu verdanken seien. So  habe es regelmäßig rund um den 9. No- vember (Gedenken an die Ereignisse der  sogenannten Reichspogromnacht) und  den 22. Oktober (Deportation der badi- schen Juden ins Lager Gurs) herum Ver- anstaltungen gegeben, wie Besuche des jü- dischen Friedhofs, der Stolpersteine oder  auch verschiedener relevanter Gebäude. Im Rahmen der Kurt-Klein-Tage, mit  denen im Jahr 2022 an den aus Walldorf  stammenden jüdischen Mitbürger erin- nert wurde, der in die USA geflohen war  und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs  als amerikanischer Soldat zurückkehr- te, habe man mit Kleins Nachkommen  den jüdischen Friedhof besucht. Damals   sei dann die Überlegung aufgekommen,  „diesen Friedhofsteil stärker ins Bewusst- sein zu bringen“, so Steinmann. Das soll  einerseits durch eine bessere Wegweisung  auf dem Friedhofsareal und zusätzliche  Informationen auf der Gedenktafel ge- schehen. Außerdem habe die Vorberatung  im Kultur- Bildungs- und Partnerschafts- ausschuss ergeben, dass zwar der Eingang  nicht frei zugänglich sein soll, das vor- handene Tor aber als „wenig ansehnlich“  wahrgenommen wird. Der Gemeinderat  konnte den Vorschlägen zustimmen. Auf  dem etwas mehr als 1700 Quadratmeter  großen Friedhofsteil, der sich im Eigen- tum der Israelischen Religionsgemein- schaft Baden befindet, dürfen dagegen  grundsätzlich keine Veränderungen  durchgeführt werden.