CDU Stadtverband Walldorf

Wichtiges Signal für die Radverkehrsförderung

Landrat und Bürgermeister der beteiligten Kommunen unterzeichnen Kooperationsvertrag für die Radschnellverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 06 Seite 14 und 15.

Motivbild Walldorfer Rundschau Nr. 6 2022 | Foto: Dr. Clemens KrieselMotivbild Walldorfer Rundschau Nr. 6 2022 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Wichtiges Signal für die Radverkehrs- förderung: Der Rhein-Necker-Kreis,  die Städte Leimen, Walldorf und Wies- loch sowie die Gemeinden Nußloch und  Sandhausen haben mit der Unterzeich- nung der Kooperationsvereinbarung  am 3. Februar 2022 die Grundlage für  die weitere Zusammenarbeit zur Re- alisierung der Radschnellverbindung  zwischen Leimen/Kreisgrenze und  Bahnhof Wiesloch/Walldorf gelegt.  Mit dieser Unterzeichnung erklären  die beteiligten Städte und Gemeinden  ihre grundsätzliche Bereitschaft zur  gemeinschaftlichen Unterstützung und  Umsetzung der Radschnellverbindung  Heidelberg – Walldorf/Wiesloch. Mit Beschluss des Ausschusses für  Umwelt, Verkehr und Wirtschaft des  Kreistags im November 2021 wurde  die Kreisverwaltung bereits Ende des  vergangenen Jahres mit den Planungs- aufgaben zur Umsetzung dieser Rad- schnellverbindung im Rhein-Neckar- Kreis beauftragt. Auf Grundlage der  Machbarkeitsstudie zur Radschnellver- bindung Heidelberg – Bruchsal des Ver- bands Region Rhein-Neckar (VRRN)  wurde der Landkreis als Baulastträger  im Abschnitt Bahnhof St. Ilgen/Sand- hausen bis Bahnhof Wiesloch/Walldorf  definiert. Mit dem Land Baden-Würt- temberg als zukünftigem Baulastträger  im Abschnitt Leimen/Kreisgrenze bis  Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen wird der  Kreis eine entsprechende Planungsver- einbarung schließen. „Der Rhein-Neckar-Kreis gilt als Pend- lerhochburg. Viele Ziele im Kreis sind  schnell und komfortabel mit dem Fahr- rad zu erreichen. Daher freue ich mich,  dass wir mit dieser Radschnellverbin- dung einen weiteren Beitrag zur Mobi- litätswende leisten und gemeinsam mit  den beteiligten Städten und Gemein- den dieses wichtige Mobilitätsprojekt  vorantreiben“, so Landrat Stefan Dal- linger. Der Rhein-Neckar-Kreis über- nimmt weiterhin die Federführung für  die Koordination und Abwicklung der  Projektförderung, des Planungsprozes- ses, der begleitenden Bürgerbeteiligung  sowie den Bau des Radschnellwegs.  Dazu gehören sowohl die Organisation  und fachliche Begleitung der Planungs- leistungen sowie der Öffentlichkeitsar- beit und Bürgerbeteiligung als auch die  Koordinierung und Abstimmung mit  dem Regierungspräsidium Karlsruhe  im Rahmen der Planungsvereinbarung  sowie die Abwicklung der Fördermittel  mit den Fördermittelgebern.  Die weiteren Kooperationspartner  stimmen einer positiven Unterstüt- zung des Projektes zu und begleiten  den Realisierungsprozess durch aktiver  Zusammenarbeit. Dazu gehören u.a.  die regelmäßige Teilnahme an Abstim- mungsterminen und Arbeitskreisen,  die konstruktive Mitwirkung an der ge- meinsamen Trassenfindung, die aktive  und positive Begleitung der Öffentlich- keitsarbeit und Bürgerbeteiligung, die  Unterstützung bei der Einbindung der  kommunalen Gremien sowie der Fas- sung von politischen Beschlüssen. Statement von Bürgermeister  Renschler „Mit der Kooperationsvereinbarung  realisieren wir heute gemeinsam ei- nen wichtigen Schritt beim Klima- und  Lärmschutz. Die Radschnellverbin- dung wird das sichere und schnelle  Radfahren auf längeren Strecken er- möglichen, was Pendlerinnen und  Pendlern auf dem Rad und dem Klima  gleichermaßen zu Gute kommt. Ich  freue mich nun darauf, mit den Part- nergemeinden, dem Rhein-Neckar- Kreis sowie den Bürgerinnen und  Bürgern die nächsten Schritte bei der  Radschnellverbindung zu gehen.“ Statements der anderen  beteiligten Kommunen dazu: Stellvertretender Bürgermeister  Richard Bader (Stadt Leimen): „Die   Radschnellverbindung Heidelberg –  Walldorf/Wiesloch wird für die Bürge- rinnen und Bürger der beteiligten Kom- munen wesentliche Vorteile – wie in  den Zielsetzungen aufgeführt – bringen.  Daher hat die Stadt Leimen heute gerne  den Kooperationsvertrag unterschrie- ben. Die projektbezogene dankenswerte  Federführung und Koordination durch  den Rhein-Neckar-Kreis steht für eine  zügige und zielführende Vorgehenswei- se. Die Stadt Leimen wird das Projekt  gemäß der Kooperationsvereinbarung  im Rahmen einer vertrauensvollen Zu- sammenarbeit begleiten und unterstüt- zen.“ Bürgermeister Joachim Förster (Ge- meinde Nußloch): „Ein Radschnellweg  macht nicht an der Gemarkungsgrenze  Halt, sondern verläuft über viele Kom- munen hinweg. Ich freue mich daher  sehr, dass diese Kooperation für die Pla- nung und den Bau der Radschnellver- bindung Heidelberg – Walldorf/Wies- loch mit den beteiligten Städten und  Gemeinden sowie dem Rhein-Neckar- Kreis zustande gekommen ist und dan- ke für die sehr gute Zusammenarbeit.“ Bürgermeister Hakan Günes (Gemein- de Sandhausen): „Ich freue mich sehr  über die Kooperationsvereinbarung. Sie  ist ein tolles interkommunales Zusam- menwirken, welches das Fahrradfahren  attraktiv macht. An dieser Stelle danke  ich auch dem Landratsamt für die Feder- führung und Organisation dieser infra- strukturellen Maßnahme!“


 

Erster Bürgermeister Ludwig Sauer  (Stadt Wiesloch): „Ich freue mich au- ßerordentlich und bin allen Beteiligten  sehr dankbar, dass wir heute die Koope- rationsvereinbarung unterzeichnen und  uns somit unsere Zusammenarbeit zur  Realisierung der Radschnellverbindung  gegenseitig zusichern. Eine gute Zusam- menarbeit und intensive Mitwirkung an  der Planung und Umsetzung ist unbe- dingt erforderlich, damit ein derart wich- tiges Projekt für unsere Region Gestalt  annimmt. Ich bin mir sicher, dass wir mit  der Radschnellverbindung zwischen Hei- delberg und Wiesloch/Walldorf eine gut  genutzte, sichere und schnelle Radroute  schaffen werden, durch welche nicht nur  die Pendlerströme entlastet werden, son- dern auch ein wichtiger Beitrag zum Kli- maschutz geleistet wird.“ Kosten Für das Gesamtprojekt sind nach aktu- eller Kostenschätzungen über 5,8 Milli- onen Euro veranschlagt. Die Planungs-  kosten belaufen sich entsprechend auf  rund 923.000 Euro. In der zuständigen  Baulastträgerschaft des Kreises sind für  die Durchführung der Planungsaufga- ben Kosten von rund 711.000 Euro kal- kuliert.  Durch Nutzung der kombinierten För- derquote der Förderprogramme von  Bund und Land in Höhe von 87,5 Pro- zent hat der Kreis rund 89.000 Euro da- von zu tragen. Sollten die Fördergelder  bewilligt werden, geht der Rhein-Ne- ckar-Kreis davon aus, im Herbst 2022  mit der Vergabe der Leistungen für die  weitere Planung und Bürgerbeteiligung  beginnen zu können. Hintergrundinformationen Radschnellwege sind qualitativ hoch- wertige, direkt geführte und leistungs- strake Radverkehrsverbindungen zwi- schen Kreisen und Kommunen. Sie  zeichnen sich aus durch • eine Gesamtstrecke von mindestens  5 Kilometer  • einer Breite von überwiegend 4 Meter • eine interkommunale, weitgehend  kreuzungsfreie Verbindung • eine bedeutende Verbindung für den  Alltagsverkehr (mindestens 2.000 Rad- fahrende/24 Stunden auf dem überwie- genden Teil der Gesamtstrecke). Radschnellwege sind aufgrund direk- ter Führung mit weniger Stopps und  großen Breiten besonders attraktiv  gerade auch auf längeren Distanzen.  Sie haben insbesondere aufgrund der  steigenden Nutzung von E-Bikes und  Pedelecs großes Potenzial, um die  Hauptverkehrsachsen auf Straßen und  Schienen zu entlasten, Staus zu ver- meiden und zur Luftreinhaltung bei- zutragen. Bei Radschnellwegen wird die durch- schnittliche Reisegeschwindigkeit da- durch erhöht, dass durch kreuzungs- freie oder bevorrechtigte Führungen  die Radfahrenden weniger anhalten  und warten müssen.