CDU Stadtverband Walldorf

Verkehrssicherheit für Fußgänger soll erhöht werden

Gemeinderat stimmt für Einrichtung neuer Fußgängerüberwege in Walldorf

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 09 Seite 5.

Walldorfer Rundschau Nr. 9 2022 | Foto: Dr. Clemens KrieselWalldorfer Rundschau Nr. 9 2022 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

In der öffentlichen Sitzung am 22. Feb- ruar stand die Entscheidung über die Be- schlussvorlage zur Einrichtung weiterer  Fußgängerüberwege in Walldorf auf der  Tagesordnung. Konkret wurde dem Ge- meinderat die Einrichtung neuer Fuß- gängerüberwege in der Dietmar-Hopp- Allee und der Ringstraße vorgeschlagen.  Außerdem wurde vorgeschlagen, den  Landkreis um die Einrichtung von zwei  Fußgängerüberwegen in der Bahnhof- straße, K 4256 zu bitten. Klaus Brecht, Fachbereichsleiter Ordnung  und Umwelt, informierte den Gemein- derat über die Einzelheiten. Das Land  Baden-Württemberg habe 2019 zur För- derung der Fußgängersicherheit 1.000 Ze- brastreifen neu ausgelobt, so Brecht. Die  Stadt Walldorf habe sich dafür beworben,  sei aber leider nicht berücksichtigt wor- den. Man wollte dann aber auf eigene Ini- tiative durch Zählung der querenden Fuß- gänger an den angedachten Standorten  aktiv werden. Durch Corona und Home- Office sei dann der Verkehr in 2020 rapide  zurückgegangen, so Brecht.  Daher habe man in dem Jahr keine Zäh- lung vorgenommen. Diese wurde dann im  Herbst 2021 an sechs Standorten durchge- führt. Sowohl in der Dietmar-Hopp-Allee  als auch in der Ringstraße Ecke Johann- Jakob-Astor-Straße wurden erwartungs- gemäß die erforderliche Anzahl an Fuß- gängerquerungen festgestellt, sodass die  Stadt hier nun tätig werden könne. Die  Bahnhofstraße allerdings unterliegt als  Kreisstraße der Hoheit des Landkreises.  „Im Bereich der Postagentur wurden bei  einer von drei Zählungen die erforderli- chen 50 Querungen erreicht. Am Nahver- sorgungszentrum lag die nachmittägliche  Spitzenstunde bei maximal 42 Querun- gen“, führte Klaus Brecht aus. Am Kreisel  beim NVZ könne man aber argumen- tieren, dass der Überweg für besonders  Schutzbedürftige, nämlich die Grund- schüler der Schillerschule auf dem Schul- weg, gebraucht wird.  Dr. Joachim Ullmann (CDU) ging auf die  Notwendigkeit der Erhebung von (Ver- kehrs-)Zahlen bei der Einrichtung von  Zebrastreifen ein. Corona habe „uns da  etwas behindert“. Die kürzlich erhobenen  Zahlen führten nun zu dem Ergebnis, an  den vorgeschlagenen Stellen Zebrastrei- fen einzurichten. Das finde Zustimmung  in seiner Fraktion, so Dr. Ullmann. Der SPD-Fraktion sei es ein wichti- ges Anliegen, sichere Fußgängerwege  in Walldorf zu haben, sowohl mit Be- darfsampeln als auch mit Zebrastreifen,  sagte Petra Wahl (SPD) in ihrer Stel- lungnahme. Bei der Begehung im Rah- men des Fußverkehrschecks sei deutlich  geworden, wieviel Potential bei der Ver- besserung des Fußverkehrs noch möglich  ist. Die Einrichtung eines Zebrastreifens  in der Dietmar-Hopp-Allee halte man  in der SPD für sinnvoll. Auch der vorge- schlagene Fußgängerüberweg Ringstraße  Ecke Johann-Jakob-Astor-Straße bedeu- te aufgrund der Nähe des Kommuna- len Kindergartens und des Astorhauses  eine wichtige Überquerungshilfe. „Die  Einrichtung eines Zebrastreifens in der  Bahnhofstraße am Kreisel bei der Post  ist ebenso zwingend notwendig“, so Petra  Wahl. Die SPD regt eine Überquerungs- hilfe bei diesem Kreisel in der Oberen  Grabenstraße an. Petra Wahl verwies da- rauf, dass besonders berücksichtig wer- den sollte, dass Zebrastreifen an Kreis- verkehren für Blinde und Sehbehinderte  das sichere Überqueren überhaupt erst  ermöglichten. Dem Fußgängerweg in der  Bahnhofstraße am Kreisel beim Nahver- sorgungszentrum stimme man ebenso  zu. Man begrüße es ausdrücklich, dass  alle vier Arme des Kreisels eingeschlos- sen werden sollen. Einen weiteren Zebrastreifen brachte Petra  Wahl unter anderem in der Rennbahnstra- ße im Bereich Rockenauer Pfad ins Spiel,  um das Queren von Schutzbedürftigen im  Bereich von Haltestellen zu sichern.  Man kümmere sich auch ohne finanzielle  Unterstützung des Landes um die Sicher- heit der Fußgängerinnen und Fußgänger  in Walldorf, fand Manfred Wolf (Bünd- nis 90/Die Grünen). Man werde darauf  drängen, möglichst zügig die Ergebnisse  des Fußgängerchecks nicht nur zu be- werten, sondern auch umzusetzen. Die  vorgeschlagenen Zebrastreifen seien ein  gutes Zeichen, dass der Fußgängerver- kehr attraktiver und sicherer werde. Man  solle aber in Zukunft auch noch in den  Bereichen nördlich der Drehscheibe im  Bereich des Neubaus der Schwetzinger  Straße und in der Philipp-Reis-Straße  an die mögliche Umsetzung von Zebra- streifen drangehen. Man hofft durch die  Schaffung der Überwege in der Bahnhof- straße auf eine weitere Einbremsung des  Verkehrs. „Wer heutzutage zu Fuß im Straßen- verkehr unterwegs ist, muss besonders  geschützt werden“, sagte Günter Lukey  (FDP) in seiner Stellungnahme. Unfälle  beim Zufußgehen passierten hauptsäch- lich dort, wo Straßen überquert werden.  Besonders hoch sei dann die Unfall- häufigkeit bei Kindern. Der Fußverkehr  müsse als „integraler Bestandteil eines  nachhaltigen Mobilitätskonzepts noch  stärker als bisher in das Bewusstsein von  uns allen rücken“, so Lukey. Den Anteil  der Zufußgehenden gelte es, stetig zu  erhöhen, um dem wachsenden Autover- kehr entgegenzuwirken.  Die sichere Querung von verkehrsrei- chen Straßen müsse wesentlicher Teil  einer systematischen Fußverkehrsförde- rung werden. Zebrastreifen hätten eine  hohe Akzeptanz und verbesserten die  Verkehrssicherheit, vor allem für Kinder,  Ältere und Menschen mit Handicap, so  Lukey weiter. Neuralgische Standorte für  weitere Fußgängerüberwege solle man  im Auge behalten. Der Gemeinderat stimmte einstimmig  für die Beschlussvorlage.