CDU Stadtverband Walldorf

Städtischer Wohnungsbau: Umweltfreundlich und attraktiv

Gemeinderat beschließt Sieben-Millionen-Projekt im Bereich Heidelberger Straße/Hebelstraße

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 20 auf Seite 5.

Die Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 28 | Foto: Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 28 | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Die Stadt Walldorf bleibt weiter im öf- fentlich geförderten Wohnungsbau aktiv:  Wie der Gemeinderat jetzt einstimmig  beschlossen hat, entstehen auf einem  Grundstück im Bereich Heidelberger  Straße/Hebelstraße zwei Häuser mit ins- gesamt 18 Wohnungen, in denen künftig  40 bis 50 Menschen leben können. Die  Kosten beziffert Stadtbaumeister Andre- as Tisch nach aktuellem Stand auf rund  sieben Millionen Euro. Dabei rechnet er  mit einer Landesförderung in Höhe von  mindestens 2,7 Millionen. „Wir glau- ben, dass wir ein angemessen attrakti- ves Wohnbauangebot bekommen“, sagte  Tisch, nachdem er dem Gremium die  Planungen vorgestellt hatte. Die beiden Häuser werden in Hybrid- Bauweise mit Holz und Beton errich- tet. Die 1.268 Quadratmeter Wohnflä- che werden sich in je sechs Zwei- und  Vier-Zimmer-Wohnungen sowie zwei  Eineinhalb- und vier Drei-Zimmer- Wohnungen aufteilen. Es sind 28 Stell- plätze geplant, acht gedeckte im Sockel  der Gebäude und 20 offene Stellplätze,  von denen zehn auch für eine öffentliche  Nutzung zur Verfügung stehen werden.  Zwischen den beiden Häusern wird zu- dem eine kleine Platzfläche entstehen, die  auch öffentlich genutzt werden kann. „Leider lässt sich bei diesem innerstäd- tischen Projekt kein Passivhaus wirt- schaftlich und sinnvoll entwickeln“, sagte  der Stadtbaumeister mit Verweis auf die  intensive Prüfung. Deshalb schlage man  den Bau als Effizienzgebäude 40 vor,  „immer noch ein sehr guter Standard“,  so Tisch. Für die Beheizung und Warm-  wassererzeugung wird eine Sole-Wasser- Wärmepumpe zum Einsatz kommen,  die mit Erdsonden in 46 Metern Tiefe  Wärme aus dem Erdreich gewinnt – um- weltfreundlich und mit vergleichsweise  geringen laufenden Kosten. Zusätzlich  sollen die Satteldächer der beiden Häu- ser mit Photovoltaik-Modulen für die  Stromerzeugung möglichst vollflächig  belegt werden, auch eine Batterielösung  zum Speichern der Energie ist vorgese- hen. Dr. Gerhard Baldes (CDU) lobte die  „stimmige, sich gut ins Umfeld einfü- gende Entwurfsplanung“, an der es nach  seinen Worten „nichts auszusetzen gibt“.   Die Kosten von knapp über sieben Milli- onen „sind ein Wort“, so Baldes, deshalb  verstehe es sich von selbst, dass Förder- mittel beantragt werden müssten. Unbe- stritten sei nämlich auch, „dass wir den  Wohnraum brauchen“. Darauf bezog  sich auch Dr. Andrea Schröder-Ritzrau  (SPD), die mit Blick auf den enormen  Anstieg der Bodenrichtwerte in Walldorf  von einer „absolut abartigen Entwick- lung“ sprach. Deshalb sei ihre Fraktion  „froh, dass die Stadt Wohnraum schafft“,  damit trage sie zur Daseinsvorsorge ihrer  Bürger bei. Nachdem im Vorfeld auch  über eine Tiefgarage für die Parkplätze  diskutiert worden war, sagte sie, ihr per- sönlich sei die Gewinnung der regenera- tiven Energie wichtiger. „Die Parksituati- on im Umfeld ist doch recht schwierig“,  hätte sich dagegen ihre Fraktionskollegin  Petra Wahl „eine Tiefgarage gewünscht“. Das neue „mietpreisgünstige Angebot“  entzerre die Lage auf dem sozialen Woh- nungsmarkt, sagte Hans Wölz (Bündnis  90/Die Grünen). Man schaffe „hoch- wertigen, attraktiven und ökologischen  Wohnraum“. Ein „echter Wermutstrop- fen“ sei allerdings, dass man nicht im  Passivhaus-Standard baue. Deshalb stim- me seine Fraktion auch nur „mit Bauch- schmerzen“ zu. Wölz regte an, die beim  Bau verwendeten Materialien sorgfältig  zu dokumentieren, um sie später einmal  problemlos einem möglichen Recycling  zuführen zu können. Die „Modernisie- rung des kommunalen Wohnungsbe- stands“ lobte Günter Lukey (FDP), der  auf eine „kurze Bauzeit“ hofft. Denn:  „Der Zeitraum zwischen der Planung  und der Umsetzung ist uns einfach zu  lang.“ Das gelte gerade angesichts der  Kostensteigerungen auf dem Bausektor.