CDU Stadtverband Walldorf

Raumprogramm des neuen Pflegeheims

Ein Meilenstein der Stadtentwicklung nimmt endlich Gestalt an

Unbestritten ist der steigende Bedarf an Pflegeplätzen in Walldorf. Dies ist einfach der Alterspyramide und der besseren medizinischen Versorgung geschuldet.

Ich möchte nicht mehr groß auf die Vorgeschichte eingehen, aber der Platz am Astoria-Kreisel ist eindeutig der Beste und bietet unbestritten viele Vorteile städtebaulich und planungstechnisch.

Die Wiese hinter dem Astoria-Kreisel | Foto: Dr. Clemens Kriesel

Jetzt wollen wir den nächsten Schritt gehen, um möglichst zügig voranzukommen. Heute steht als Grundlage für den notwendigen Wettbewerb das Raumprogramm auf der Tagesordnung.

Die Planung eines zeitgemäßen Pflegeheims ist allerdings durch die Landesheimbau-Verordnung limitiert und an bestimmte Vorgaben gebunden. Ob diese Vorgaben allerdings immer richtig sind, kann man schon bezweifeln, aber sie definieren zumindest einen gewissen Standard, der allerdings unserer Meinung nach eher am unteren Rand gestrickt ist.

Dass nach wie vor der „Raum der Stille“ und ein Mehrzweckraum erhalten bleiben sollen, ist wichtig. Gerade das gemeinsame Essen-Gehen im Astorstift ist für viele eine willkommene Abwechslung im Tagesablauf.

Personalarbeitsplätze, Lager- und Medikamenten-Vorratsräume, Fortbildungs- und Schichtübergaberäume, auch Küche und Wäschereinigung sind dargestellt und können zu einem späteren Zeitpunkt noch konkretisiert werden. 

Räume für die ärztliche Betreuung und vor allem für bewegungs-therapeutische Angebote sollten heute in einem modernen Heim eigentlich Standard sein. Bei allen wirtschaftlichen Zwängen sind wir der Meinung, dass solche Angebote absolut notwendig sind, um unseren ältesten Mitbürgern ein würdevolles Abschiednehmen zu ermöglichen. Das sind wir uns selbst und der Lebensleistung unsere Seniorinnen und Senioren schuldig.

Ob alles in das neue Pflegezentrum gepackt werden muss, ich denke da vor allem an die „Junge Pflege“, wird auch von unserer Fraktion nicht als zwingend notwendig erachtet. Da denken wir eher an das bestehende Astorstift oder an die Gärten in der Kurpfalzstraße.

Die Palliativversorgung ist in den Wohngruppen realisierbar, allerdings müssen wir davon ausgehen, dass dieser Bereich zunehmen wird. Deshalb müssen wir vor allem bei den Nasszellen darauf achten, dass sie ausreichend dimensioniert sind.

Kurzzeitpflege und Notfallbetten sind perspektivisch für unsere Fraktion ebenfalls sehr sinnvoll.

Ein zusätzliches Dachgeschoss für betreutes Wohnen halten wir für sinnvoll, da der Flächenverbrauch dadurch optimiert werden kann. Auch wenn dies die Aufgabenstellung vermeintlich komplizierter macht, macht es für uns durchaus Sinn, dies jetzt schon im Wettbewerb mitzuberücksichtigen. Später wird es noch komplizierter und teurer und wir wissen, dass Grundfläche nicht mehr vermehrbar ist.

Stellplätze sind immer noch in zu geringer Anzahl ausgewiesen. Für die Bewohner ist natürlich kein Bedarf an Stellplätzen notwendig und die meisten Besucher sind fußläufig oder per Fahrrad unterwegs. Allerdings müssen immer mal wieder persönliche Gegenstände gebracht oder abgeholt werden, die eine kurzzeitige Anfahrt notwendig machen und Besucher von außerhalb Walldorfs generieren einen tendenziell steigenden Bedarf. 

Zusätzlich kommen vermehrt Pflegekräfte aus dem Umland und diese sind durch die Übergabezeiten im Schichtbetrieb auf einen Pkw angewiesen. Gerade in Zeiten der Personalknappheit kann eine einfache Erreichbarkeit des Pflegezentrums ein wichtiges Argument für die Attraktivität des Arbeitsplatzes sein und freie Parkplätze im Umfeld sind wohl eher nicht zu erwarten.

Sinnvoll wäre deshalb der Bau einer Tiefgarage mit Synergien zum betreuten Wohnen. Diese würde auch die Andienung des Pflegezentrums erleichtern und für die Grundstücksoptimierung gilt Gleiches ja für „oben“ und für „unten“. Das muss im Rahmen der Wettbewerbsauslobung unbedingt nochmals geprüft werden.

Spätestens bei der Konkretisierung des Hauses sollte eine Arbeitsgruppe aus dem Personal, aus dem Gemeinde- beziehungsweise Astorstiftungsrat, der Verwaltung, dem Stadtbauamt und den Architekten gebildet werden, die ähnlich wie beim Bau der Astoria-Halle die Planung „alltagstauglich“ macht.

Wir freuen uns bereits sehr auf das neue Haus!