Ergänzende Stellungnahe zur Übernahme der Kreisstraße K4256
Die CDU-Fraktion hat sich mit guten Gründen gegen die Übernahme der K 4256 ausgesprochen – vor allem wegen der unklaren finanziellen Folgen für unsere Stadt. Mein Fraktionskollege Uwe Lindner hat diese Punkte ausführlich und nachvollziehbar dargelegt.
Ich möchte ergänzend einen weiteren Aspekt zur Diskussion um Tempo 30 beitragen:
Verkehrspolitik ist keine Glaubensfrage. Das Dogma „Tempo 30 ist immer gut“ greift aus meiner Sicht zu kurz. Jede Straße hat ihre eigene Struktur, Verkehrsbelastung und Funktion. Pauschale Regelungen sind hier selten die beste Lösung.
Ein Beispiel aus der Praxis: Die Stadt Pforzheim hat – nach negativen Erfahrungen mit flächendeckendem Tempo 30 – kürzlich ein differenzierteres Konzept eingeführt. Auf den Hauptverkehrsachsen gilt dort tagsüber wieder Tempo 50, um den Verkehrsfluss zu verbessern und Staus zu vermeiden. Nachts bleibt Tempo 30 bestehen – kombiniert mit lärmminderndem Asphalt. Ein pragmatischer, maßgeschneiderter Ansatz, von dem auch Anwohner profitieren. Mit Sicherheit läßt sich Pforzheim nicht mit Walldorf vergleichen und das wollen wir auch gar nicht.
Aber auch für Walldorf gilt: Intelligente Verkehrssteuerung statt pauschaler Tempolimits – so schaffen wir Sicherheit, vermeiden Rückstaus und schützen zugleich die Lebensqualität der Menschen entlang der betroffenen Straßen.
Dr. Gerhard Baldes
Stadtrat der CDU-Fraktion Walldorf