CDU Stadtverband Walldorf

Kundgebung auf der Drehscheibe: „Walldorf sagt nein zum Krieg“

Viele Menschen fordern Ende vom Krieg und Solidarität für die Ukraine

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 15 Seite 3 und 4.

Bildschirmabgriff der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 15 Bildschirmabgriff der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 15

Den Aufruf zur Solidaritätskundge- bung für die Ukraine auf der Dreh- scheibe am 11. April hatten im Vorfeld  zahlreiche Walldorfer Institutionen,  Vereine, Parteien, Religionsgemein- schaften und viele engagierte Ehren- amtliche unterstützt. Am Montagabend  kamen dann Dutzende Menschen unter  dem Motto „Walldorf sagt nein zum  Krieg“ auf der Drehscheibe zusammen. Für die passende musikalische Umrah- mung der Veranstaltung sorgten der Po- saunenchor unter der Leitung von Juliane  Hötzer und der Musiker Sten. Mit einem  Redebeitrag wandte sich Bürgermeister  Matthias Renschler an die Teilnehmen- den. Er verurteilte den Angriffskrieg auf  die Ukraine, der die Menschen fassungs- los mache und die Frage offenlasse: Wie  viele müssen noch leiden? Viele fragten  sich auch, was sie in dieser Situation  tun könnten. Die Anteilnahme auf der  Drehscheibe an dem Abend ließ Mat- thias Renschler seinen Stolz bekunden,  „Bürgermeister einer solch großartigen  Gemeinschaft sein zu dürfen“. Er sprach  allen Menschen seinen Dank aus, die sich  in der Ukraine-Hilfe engagieren und bat  um weitere Unterstützung für die Op- fer dieses Krieges. Alexandra Lienhardt,   Leiterin des Familienzentrums Walldorf,  führte durch das Programm und stellte  im Gespräch den Ukrainer Juri Bublyk  vor, der mit seiner Frau und den drei  Kindern aus Kiew nach Walldorf floh.  Er schilderte auf Deutsch die dramati- schen Umstände ihrer Flucht über die  rumänische Grenze und anschließenden  Ankunft in München. Es sei ihr Wunsch  gewesen, in einer kleineren Stadt wie   Walldorf unterzukommen, da sie sich  hier eine schnellere Integration erhoffen.  „Wir wollen hier Ruhe finden, uns aber  auch nützlich machen“, so Juri Bublyk,  der all seinen Unterstützern in Walldorf  seinen Dank aussprach. Die Hilfe, die  seine Familie erfahre, sei überwältigend.  Ausdrücklich bedankte sich Juri Bublyk  bei den zahlreichen russischstämmigen  Menschen, die er in Walldorf kennenge-


 

lernt habe und die anders seien, als dieje- nigen, die in Russland diesen Krieg gegen  sein Land unterstützten. „Sie tragen kei- ne Schuld“, machte Juri Bublyk deutlich.  Abschließend trug er eine Rede vor, in  der er unter anderem den Schriftsteller  John Donne zitierte („Niemand ist eine  Insel in sich ganz …“). Emilia Sauter, Schülersprecherin des  Walldorfer Gymnasiums, sprach über  die Belastungen für junge Menschen, die  dieser Krieg mit sich bringt. „Für unsere  Generation ist es unbegreiflich, dass in  Europa Krieg herrscht. Wir müssen für  Frieden und Demokratie einstehen“, sagte  die Schülersprecherin. Sie berichtete über  zahlreiche Aktionen der Schülerinnen  und Schüler, die den Wunsch nach Frie- den und die Solidarität mit den Geflüchte- ten zum Ausdruck bringen und Spenden  für die Ukraine-Hilfe einbringen. Die gan-  ze Schule engagiere sich bei der Integrati- on der ukrainischen Mitschüler. Auf dem  Schulgelände wurden zudem symbolische  Zeichen für den Frieden verteilt. „Krieg ist  nie eine Lösung. Zusammenhalt und Soli- darität sind jetzt wichtig“, forderte Emilia  Sauter unter dem Beifall der Zuhörerin- nen und Zuhörer. Auch die Religionsgemeinschaften aus  Walldorf beteiligten sich mit Beiträgen.  Yüksel Tülüs von der Mevlana Moschee  in Walldorf betonte, dass die Gedanken  und Gebete bei den Ukrainern seien. Man  müsse nun den Betroffenen mit allen Mit- teln helfen und dürfe dabei auch andere  Geflüchtete nicht aus dem Blick lassen.  Die Politik forderte er auf, die Bemühun- gen den Krieg zu beenden, nicht einzustel- len. Beim gemeinsamen interreligiösen Frie- densgebet standen Pfarrerin Henriette   Freidhof (evangelische Kirchengemein- de), Gemeindereferentin Ulrike Hauck  (Seelsorgeeinheit Walldorf-St. Leon-Rot),  Pfarrer Dr. Uwe Boch (evangelische Kir- chengemeinde Walldorf), Dr. Michael  Hettich (Seelsorgeeinheit Walldorf-St. Le- on-Rot) und Akif Ünal (DITIB Walldorf  Moschee) auf der Bühne und sprachen  abwechselnd Gebete und Friedensbot- schaften. Sie forderten gemeinsam, den  Kreislauf aus Hass und Gewalt zu beenden  und baten Gott um Beistand für die Leid- tragenden des Krieges. Alexandra Lienhardt wies am Ende der  Veranstaltung, die mit einem Beitrag des  Posaunenchors ausklang, darauf hin, dass  auch weiterhin montags die Mahnwache  bei der evangelischen Kirche stattfinden  wird. Die Menschen in Walldorf bat sie im  Namen aller Beteiligten weiterhin um Soli- darität und Unterstützung für die Ukraine.