CDU Stadtverband Walldorf

Gute Arbeit in einer schwierigen Zeit

Viel Lob im Gemeinderat für die InnoWerft – Defizit von 580.000 Euro im Jahr 2021

Artikel in der Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 31 auf Seite 11

Die Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 31 | Foto Dr. Clemens KrieselDie Walldorfer Rundschau 2022 Nr. 31 | Foto Dr. Clemens Kriesel

Die InnoWerft, das Walldorfer Techno- logie- und Gründerzentrum, weist in ih- rem Jahresabschluss für 2021 ein Minus  von etwas mehr als 580.000 Euro aus.  Das ist zwar sogar 100.000 Euro weniger  als in der Planung vorgesehen, dennoch  fällt das Defizit gut 80.000 Euro höher  aus als im Jahr zuvor. „Dafür gibt es drei  Gründe“, erläuterte Geschäftsführer Dr.  Thomas Lindner dem Gemeinderat in  dessen jüngster Sitzung.  Zum einen habe man die Beteiligung an  einem der Start-ups verkauft, was ein gro- ßer Erfolg sei – allerdings sind daraus als  Einnahme erst 38.000 von voraussichtlich  120.000 Euro geflossen. Zudem seien 2021  die Fördermittel geringer ausgefallen. Und  schließlich habe man eine Reihe offener  Stellen besetzen können, was zwar erfreu- lich sei, sich aber in den Personalkosten  niederschlage. Der Gemeinderat stellte  den Jahresfehlbetrag fest, entlastete den  Geschäftsführer einstimmig und fand viel  Lob für die gute Arbeit der InnoWerft.  „Ich kann mich nur anschließen“, sagte  Bürgermeister Matthias Renschler. „Herzlichen Dank für die positiven und  ermunternden Worte“, sagte Lindner, der  die aktuelle Lage kritisch sieht. „Die höhe- re Inflation wird die Arbeit nicht erleich- tern“, die schlechtere Konjunktur bedeute  eine geringere Investitionsbereitschaft,  die Fördertöpfe seien leer und würden es  wohl auch bleiben. „Wir haben ein her- vorragend aufgestelltes Team“, will die  InnoWerft den schwierigen Rahmenbe- dingungen aber trotzen. Auf der Einnah- menseite hat man 2021 Umsatzerlöse aus  Dienstleistungen und Beratungsgebühren  in Höhe von 65.000 Euro verbucht, etwa  100.000 Euro aus Förderprojekten und die   38.000 Euro als erste Tranche aus dem Ver- kauf der Beteiligung. Auf der Ausgabensei- te stehen vor allem die Personalkosten, die  sich 2021 auf 608.000 Euro belaufen haben. Zwar müsse man Fehlbeträge grundsätz- lich kritisch hinterfragen, so Mathias Pütz  (CDU), doch seien die Mittel bei der Inno-  Werft „gut angelegt, wenn auch noch nicht  kommerziell rentabel“. Zudem habe man  die Verpflichtung, „der Innovation und  dem Gründergeist hier vor Ort eine Chan- ce einzuräumen“, liege der ökonomische  Schwerpunkt doch gerade in Walldorf „auf  moderner Technologie“. Insofern sei die  InnoWerft auch weiterhin „das richtige  Projekt zur richtigen Zeit“. Wie Pütz lobte   auch Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD)  die neuen Räume des Gründerzentrums  im neuen Gebäude der Firma Schweickert.  Diese seien „ideal geeignet, der Umzug war  goldrichtig“. Beim jüngsten Besuch hätten  sich wieder „spannende Start-ups“ vorge- stellt. Walldorf sei „der perfekte Ort für so  eine Schmiede“, sagte Andrea Schröder- Ritzrau. „Es ist gut, dass wir die InnoWerft  haben.“ „Die Arbeit der InnoWerft ist unverändert  gut“, urteilte auch Maximilian Himberger  (Bündnis 90/Die Grünen). Man könne  stolz sein, „jungen Menschen die Chance“  zu geben, „ihre Ideen zu verwirklichen“.  Dabei gehe es nicht darum, zum jetzigen  Zeitpunkt Profit zu machen, „das sind In- vestitionen in die Zukunft“. Für Günter  Lukey (FDP) sucht die InnoWerft „noch  immer nach der goldenen Nadel im Heu- haufen“. Irgendwann werde sie auch fün- dig, „die Frage ist nur wann“. Beharrlichkeit  werde sich auszahlen, die InnoWerft habe  sich einen guten Ruf erworben, und dass  nach wie vor Landesmittel fließen, zeige,  „dass auch andernorts an die InnoWerft  geglaubt wird“. Die InnoWerft – Technologie und Grün- derzentrum Walldorf Stiftung GmbH  wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, die  Wirtschaft Nordbadens und speziell Wall- dorfs zu fördern, junge Unternehmen aus  dem High-Tech-Bereich gezielt zu unter- stützen und am Standort Walldorf zu eta- blieren. Das primäre Ziel ist die Förderung  der Wirtschaft, nicht die Maximierung von  Gewinnen. An der Gesellschaft beteiligt  sind die Stadt Walldorf und die SAP (mit je  42,5 Prozent) sowie das Land Baden-Würt- temberg über das Forschungszentrum In- formatik (FZI) Karlsruhe mit 15 Prozent  des Stammkapitals.