CDU Stadtverband Walldorf

Laudatio anlässlich Gerhards 20. Jubiläum als Stadtrat

 
 Lieber Gerhard, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Kollegen,

“Alles Große in der Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut als er muss“. Dieses Zitat des österreichischen Sozialpädagogen Herrmann Gmeiner, des Gründers der SOS-Kinderdörfer, können wir auch im Hinblick auf die heutige Würdigung unseres Kollegen Dr. Gerhard Baldes voll unterschreiben.

Zum Glück gibt es zahlreiche Personen, die mehr tun, als sie müssen. Dazu gehören zweifellos die ehrenamtlichen Politiker in den Gemeinderäten. Sie sind es, die mit ihrer Kompetenz, Erfahrung und Motivation Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und sich mit hohem persönlichem und zeitlichem Einsatz für das Gemeinwohl engagieren. Ohne die Talente, die Fähigkeiten und die Kraft dieser Menschen wäre kommunale Selbstverwaltung, wäre gesellschaftliche Mitbestimmung, wäre unsere ganze Demokratie nicht denkbar.

Heute sind der Lebensansatz der Selbstverwirklichung und des unbedingten individuellen Vorankommens prägende Elemente unserer Gesellschaft. Gleiches gilt für das „Lustprinzip“. Mehr denn je brauchen wir gleichsam Menschen, die sich der Sorgen und Nöte anderer annehmen, insbesondere derer, für die Hilfe und Zuwendung existenziell sind.

Diese Worte sind keine Selbstbeweihräucherung der Mitglieder dieses Kollegiums hier, sondern Sie sind der Ausgangspunkt für die Wertschätzung des anspruchsvollen und beanspruchenden ehrenamtlichen Wirkens unserer Stadträtinnen und Stadträte. Im Falle des zu ehrenden Kollegen Dr. Baldes währt es nunmehr seit 20 Jahren.

Zu diesem Anlass dankt die CDU-Fraktion unserem lieben Gerhard für seinen vorbildlichen Einsatz zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger Walldorfs. Die rasante Entwicklung unserer Heimatstadt hat er bei allen wichtigen Angelegenheiten und Beschlüssen der letzten 20 Jahre mit geprägt.

Seine Mitgliedschaft in diesem Gremium besteht seit dem seit dem 24. Oktober 1999. Seine vier Wiederwahlen mit stets souveränen Ergebnissen belegen das hohe Ansehen, dass er sich in dieser Zeit erworben hat. Aktuell ist er Mitglied im Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr, im Finanzausschuss, im Kultur- und Bildungsausschuss, im Astorstiftungsrat sowie im geschäftsführenden Vorstand der Astorstiftung. In der Fraktion der CDU bekleidet er seit mittlerweile 16 Jahren die Position des stellvertretenden Vorsitzenden. Als noch relativ unerfahrener Fraktionssprecher bin ich mehr noch als mein Vorgänger Werner Sauer auf die Erfahrung und die Routine von Dr. Gerhard Baldes angewiesen und wir alle sind froh, dass er diese engagiert und selbstbewusst in unsere politische Arbeit mit einbringt.

Manchmal gehen die Meinungen auch deutlich auseinander, jedoch stimmt der politische Grundkonsens auf jeden Fall. Verschiedene kontroverse Aspekte bereichern auch eine Debatte und stehen für die Pluralität innerhalb unserer Partei, die den Anspruch erhebt, möglichst viele Menschen repräsentieren zu können. In diesem Sinne ist unsere Zusammenarbeit in der Fraktion sehr gut, vertrauensvoll und unentbehrlich.

Die kommunalpolitischen Schwerpunkte von Dr. Gerhard Baldes sind ihm gleichwohl eine Herzensangelegenheit. Als Vorsitzender des Vereins „Kunst für Walldorf“, aber auch bereits in der Zeit vor diesem Amt waren für ihn Themen wie die anspruchsvolle Stadtgestaltung, Kunst im öffentlichen Raum oder wie ganz aktuell am Schulzentrum „ Kunst am Bau“ immer elementar wichtig. Gerhard Baldes hat die Umsetzung von Projekten in diesem Bereich mit begleitet und vorangetrieben. Heute können wir und kann er - auch mit einer gewissen Befriedigung -  die Ergebnisse seines politischen Mitwirkens überall in Walldorf betrachten.

Städtische Großprojekte wie die Südumgehung, die Ansiedelung des Nahversorgungszentrums in Walldorf-Süd oder der Bau unserer Astoriahalle fußten auf seinerzeit nicht unumstrittenen Beschlüssen. Dr. Baldes hat sie entschieden verfochten und so mit die Weichen für die positive Entwicklung unserer Stadt gestellt.

Dr. Gerhard Baldes ist als Konservativer bei uns gut aufgehoben. Er ist aber auch Querdenker. Er ist manchmal unbequem und vor allem nie angepasst. Dennoch haben auch von der Fraktion abweichende Meinungen seinerseits - und da habe auch in der Historie recherchiert und Zeitzeugen befragt - bei seinen Kollegen niemals Bauchschmerzen verursacht. Vielmehr waren es Zahnschmerzen... Betroffene - und die Altersstruktur des Gemeinderates bedingt, dass es hier viele davon gibt - wissen worin der Unterschied liegt. Jedoch, Gott sei Dank, waren und sind wir auch in diesem Fall bei ihm in guten Händen. Als versierter Zahnarzt besitzt er als einer der ganz wenigen seiner Zunft ein Zertifikat der ICCMO, des International College of CranioMandibular Orthopedics, einer interdisziplinären und internationalen Vereinigung von verschiedenen Heilberufen. Die ganzheitliche Betrachtung von Patienten und ihren Krankheitsbildern prägt sein berufliches Wirken. Warum erwähne ich das? Weil er auch hier im Gemeinderat oft fraktionsübergreifend denkt und handelt. Seine Geselligkeit als aktiver Sänger und Vorsitzender des Fördervereins der Constantia sowie seine den Menschen zugewandte Art und seine Eigenschaft als Familienmensch durch und durch begünstigen dies. Wir als Fraktionskollegen sehen das grundsätzlich positiv, lagen und liegen doch auch immer wieder Mitglieder der anderen Fraktionen unter seinem erfahrenen Bohrer, den er jedoch niemals als politisches Druckmittel missbrauchen würde.

Und so schließe ich, lieber Gerhard, auch im Hinblick auf die nächsten 20 Jahre Deiner Gemeinderatsmitgliedschaft- mit einem Zitat Deines Mediziner-Kollegen Dr. Eckart von Hirschhausen:

„Ich glaube, Glück besteht maßgeblich darin, sich verbunden zu fühlen: im Freundeskreis, im Kollegenkreis stabile, positive Beziehungen zu haben. Das Gefühl gebraucht zu werden, ist ganz existenziell. Und das Sinnvollste, was man mit Geld machen kann ist, es für andere auszugeben. Ehrenamtlich Engagierte leben bis zu sieben Jahre länger. Das einfachste Glücksrezept: Wenn Du wirklich etwas für Dich tun willst -tu was für andere!“

Lieber Gerhard, im Namen der Fraktion: Herzlichen Dank!

Für die CDU-Fraktion

Mathias Pütz, Fraktionssprecher